Die Festanstellung ist für die Nanny eine wichtige Voraussetzung, weil dadurch die Beiträge an die Sozialversicherung und in die Rentenkasse gezahlt werden. Man erhält durch das feste Arbeitsverhältnis auch die Sicherheit der Arbeitslosenversicherung, sollte es zu einer beschäftigungslosen Zeit kommen.
Welche Voraussetzungen gibt es für den Beruf als Nanny?
Eine wichtige Voraussetzung, um Nanny zu werden, ist eine pädagogische Ausbildung. Das kann zum Beispiel eine Ausbildung zur Erzieherin sein, eine kinderpflegerische Ausbildung aus dem medizinischen Bereich, oder auch ein sozialpädagogisches Studium, welches zum schulischen Lehrberuf geführt hat. Um eine erfolgreiche Karriere in der privaten Kinderbetreuung zu führen, ist eine Weiterbildung für die private Kinderbetreuung durchaus sinnvoll. Dafür gibt es Angebote verschiedener privater und öffentlicher Institutionen, die Nannykurse, Seminare zur Säuglings-und Babybetreuung sowie auch Beratungen und Coachings zur Nannyausbildung anbieten.
Pädagogische Ausbildung
Weiterbildungszertifikate
Wie alt muss eine Nanny mindestens sein?
Das Eintrittsalter für den Beruf der Nanny ergibt sich aus der vorherigen Ausbildung. Die Mindestvoraussetzung ist eine Ausbildung als Kinderpflegerin oder einer anderen erzieherischen Ausbildung, wie zum Beispiel die der Kindererzieherin. Solche pädagogischen Berufsgänge sind meist mit ca. 22 Jahren abgeschlossen. Solange noch keine Erfahrung aus privater Kinderbetreuung vorweisbar ist, kann man sich bereits als Junior Nanny bewerben. Wichtig ist die pädagogische Empathie und das Engagement für die Belange der Familie, für die man arbeitet. Für Frauen mit Berufserfahrung in pädagogischen Berufen ist der Umstieg zur Nanny jederzeit möglich.
Junior Nanny Einstieg bereits ab 22 Jahren
jederzeit Wechsel aus pädagogischen Berufen
Was verdient man als Nanny?
Ausgebildete und erfahrene Nannies verdienen als Vollzeitkraft mit 40 Stunden Woche zwischen EUR 1.500,00 bis zu EUR 2.500,00 monatlich netto, je nach pädagogischer Qualifikation und der individuellen Persönlichkeit. Die Nannytätigkeit findet meist statt in gehobenen Kreisen, daher ist ein sicheres Auftreten und eine gewisse Stringenz von Vorteil, wenn es um die Verhandlung der Höhe des Gehaltes geht.
Zum vereinbarten Nettogehalt summieren sich für die Familie noch die Sozialabgaben und sonstige Lohnnebenkosten, was im Schnitt ca. weitere 30% ausmacht. Geregelt wird auch die Höhe von Sonderzahlungen, die Vereinbarung zum Ausgleich von Überstunden, wie ausgedehnte Reisebegleitung zu bewerten ist etc. Ein guter Arbeitsvertrag einer Nanny ist tatsächlich kein kurzes Dokument.
Bevor der endgültige Arbeitsvertrag unterzeichnet wird und somit die Festanstellung erfolgt, wird meist eine mehrtägige Probearbeit vereinbart. Die Probezeit ist wichtig für beide Seiten, um herauszufinden, ob die persönliche Chemie zwischen den Beteiligten Personen stimmt und die Zusammenarbeit im Alltag funktioniert. Für die Probezeit werden üblicherweise anfallende Reisekosten und eine vorab vereinbarte Vergütung für die Arbeitsleistung gezahlt.
Die hohe Summe der Arbeitskosten berechtigen den Arbeitgeber, zumindest subjektiv, durchaus hohe Ansprüche an die Verfügbarkeit der entlohnten Arbeitsleistung zustellen. Für die monatlichen Gehaltszahlungen wird also eine entsprechend motivierte Gegenleistung verlangt; neben außergewöhnlichem Engagement und Zuverlässigkeit wird auch höchste Diskretion erwartet.
DIe Entscheidung für eine Nanny ist den meisten Familien nur möglich, wenn vieltausige monatliche Beträge im Gesamtbudget eine eher untergordnete Rolle spielen. Sollten Arbeitgeber Ihnen eine Stelle auf 400 Euro Basis mit 'aufstockenden' Leistungen anbieten, handelt es sich in der Regel nicht um seriöse Arbeitgeber.
Von solchen Gehaltsmodellen sollte Abstand genommen werden, solange es sich nicht um eine kurzfristige Anstellung oder eine Teilzeitbeschäftigung handelt.
Bis zu EUR 2.500 Nettogehalt
Vorteil: langjährige Referenzen
Erfahrung und Qualifikation
Nanny werden auch noch mit 50+ Jahren?
Nicht das Alter ist wichtig, sondern die pädagogische Kompetenz einer Nanny. Es gibt Frauen, die sich erst mit 50 Jahren oder darüber hinaus dafür entscheiden, eine Beschäftigung in der privaten Kinderbetreuung anzunehmen. Oft sind dies ehemalige KindergärtnerInnen oder KinderpflegerInnnen, die sich in den öffentlichen Institutionen nicht mehr wohl fühlen. Nanny sein ist ideal für Frauen, deren eigene Kinder bereits aus dem Haus sind und die noch Lust an abwechslungsreicher Arbeit haben. In der privaten Kinderbetreuung findet man erzieherische Aufgaben, in der eine moderne Pädagogik gelebt werden kann und soll.
Arbeitet eine Nanny in Festanstellung?
Die Festanstellung ist für die Nanny eine wichtige Voraussetzung, weil dadurch die Beiträge an die Sozialversicherung und in die Rentenkasse gezahlt werden. Man erhält durch das feste Arbeitsverhältnis auch die Sicherheit der Arbeitslosenversicherung, sollte es zu einer beschäftigungslosen Zeit kommen.
Feste Anstellung
Volle Sozialversicherung
Anerkannte Rentenzeiten
Was bietet eine Nannyvermittlung der Bewerberin?
Nanny Agenturen vermitteln meist nur ausgebildete pädagogische Fachkräfte oder Quereinsteigerinnen mit einschlägiger Berufserfahrung. Wenn Sie neu in diesen Beruf einsteigen möchten, dann qualifizieren Sie sich an einem der entsprechenden Bildungsinstitute weiter oder wählen Sie eine Agentur, die parallel eine Weiterqualifizierung anbietet.
Familien, die über eine Agentur eine Nanny suchen, sind meist auf der Suche nach einer qualifizierten Betreuung und nicht nur nach einem Babysitter. Außerdem scheuen diese Familien nicht die Vermittlungskosten und sind daher auch eher bereit, der Nanny ein angemessenes Gehalt zu bezahlen
Wie bewerbe ich mich als Nanny bei einer Agentur?
Die Bewerbungsunterlagen:
Stellen Sie Ihre Bewerbungsunterlagen sorgfältig zusammen, bevor Sie diese an eine Agentur versenden. Dort gehen täglich viele Bewerbungen ein und meist ist der erste Eindruck entscheidend für die Aufnahme in den Bewerberpool. Sie können sich per Post oder per Email bewerben, wobei die elektronische Bewerbung inzwischen üblich ist.
Ein erstes Telefonat vorab zur Information und kurzen Vorstellung Ihrer Person ist ratsam. So haben Sie einen konkreten Ansprechpartner, an den Sie die Bewerbung richten können und die Agentur konnte bereits telefonisch einen kurzen Eindruck von Ihnen erlangen.
Achten Sie darauf, dass die Unterlagen vollständig eingereicht werden. Richten Sie Ihr persönliches Anschreiben an den Ansprechpartner in der Agentur.
Der Lebenslauf sollte aktuell und lückenlos sein. Wenn Sie vorher schon Anstellungen als Nanny hatten, listen Sie diese ausführlich in Ihrem Lebenslauf auf. Legen Sie Ihrer Bewerbung Referenzen bei. Diese sind für die Agenturen meist wichtiger, als alles andere. Manche Agenturen haben spezielle hauseigene Bewerbungsunterlagen. Bringen Sie vor Ihrer Bewerbung in Erfahrung, welche Unterlagen gewünscht werden und vervollständigen Sie damit Ihre persönlichen Unterlagen. Vergessen Sie nicht, wie wichtig das Bewerbungsfoto ist. Versenden Sie keinesfalls Handyschnappschüsse oder gar Selfies! Das Foto sollte seriös aber auch sympatisch und nicht steif sein. Sie bewerben sich als Nanny im privaten Haushalt und nicht als Angestellte einer Bank, da darf das Foto ruhig auch etwas persönlicher sein. Es sollte authentisch und natürlich wirken, aber dennoch unbedingt einen professionellen Eindruck vermitteln.
Wenn Sie sich für internationale Stellen bewerben, müssen Sie Ihre Unterlagen natürlich in Englisch einreichen.
Das persönliche Anschreiben
Ihr persönliches Anschreiben richten Sie am besten an Ihren Telefonpartner bei der Agentur. Der kennt Sie bereits und kann die Bewerbung dann auch richtig zuordnen. Erläutern Sie, wieso Sie als Nanny arbeiten möchten und über welche Erfahrungen in diesem Bereich Sie bereits verfügen. Beschreiben Sie kurz wer Sie sind, wo Ihre Stärken liegen und wieso Sie als Nanny geeignet sind. Vermeiden Sie standardisierte und vorgefertigte Vorlagen aus dem Internet. Im Anschreiben haben Sie die Möglichkeit einer persönlichen Ansprache und können so Interesse an Ihrer Person zu wecken.
Der Lebenslauf:
Der Lebenslauf ist Ihre Visitenkarte. Er muss vollständig und aktuell sein. Lücken im Lebenslauf müssen Sie später im Vorstellungsgespräch erklären. Wenn Sie bereits als Nanny gearbeitet haben, geben Sie im Lebenslauf an, für welche Familie und wo Sie tätig waren, nennen Sie das Alter der betreuten Kinder und beschreiben Sie kurz, wo Ihr Aufgabenbereich lag.
Die Referenzen:
Für viele Agenturen sind Referenzen aus privaten Haushalten der Kern einer jeden Bewerbung. Sie sind sozusagen die Eintrittskarte in den nächsten Job. Viele Agenturen werden Ihre Referenzen überprüfen. Sorgen Sie dafür, dass dies möglich ist und informieren Sie sich bei Ihrem letzten Arbeitgeber, ob Sie dessen Kontaktdaten an die Agentur weiterleiten dürfen. Bitte beachten Sie, dass Diskretion in diesem Bereich absolut essentiell ist! Wenn Sie sich über eine Agentur bewerben, können Sie sicher sein, dass Ihre Bewerbung vertraulich behandelt wird.
Das Vorstellungsgespräch bei der Nannyagentur
Das Vorstellungsgespräch:
Wenn Sie zu einem persönlichen Gespräch in die Agentur eingeladen werden, haben Sie die erste Hürde bereits genommen. Nun kommt es darauf an, einen sympathischen und kompetenten Eindruck zu hinterlassen. Achten Sie darauf, dass Sie selbstsicher und authentisch wirken. Seien Sie sich bewusst, dass auch die passende Kleidung ein wichtiger Einflussfaktor ist. Natürlich müssen Sie als Nanny nicht im Anzug oder Kostüm kommen, aber ein ordentliches und gepflegtes Auftreten ist auch hier von wesentlicher Bedeutung.
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Führungszeugnis und ärztliches Zeugnis
Nannyagenturen benötigen ein ärztliches Zeugnis über die gesundheitliche Eignung für den Beruf als Nanny in der privaten Kinderbetreuung. In einem solchen Attest bestätigt der Hausarzt, dass Sie sowohl physisch als auch psychisch für den Beruf der Nanny geeignet sind, keine ansteckenden Krankheiten oder Suchterkrankungen vorliegen.
Nannyagenturen verlangen außerdem ein aktuelles erweitertes polizeiliches Führungszeugnis. Einen Antrag dafür erhalten Sie von ihrer Nanny Agentur. Damit beantragen Sie dann das erweiterte Führungszeugnis bei der für Sie zuständigen Meldebehörde.